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Schadstoff-Steckbrief: Dioxine

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Schadstoff-Steckbrie: Dioxine

16.05.2024

  • Dioxine sind fast überall
  • Aufnahme über Lebensmittel
  • Dioxin-Vergiftung bereits bei geringen Mengen

 

Was sind Dioxine?
Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD und PCDF) – zwei Stoffgruppen mit zusammen 210 Einzelverbindungen – werden gebräuchlich als „Dioxine“ abgekürzt. Sie erlangten durch zahlreiche Kontaminationsfälle in Lebens- oder Futtermitteln breitere Bekanntheit. Auch Unfälle mit hoher Dioxinemission in die Umwelt, wie das „Sevesounglück“, bei dem zahlreiche Menschen und Tiere zu Schaden kamen, sind in Erinnerung geblieben.

Wo kommen sie vor/wie entstehen sie?
Dioxine kommen fast überall auf der Welt in Böden, Gewässern, Sedimenten und Organismen vor. An Staubpartikel gebunden werden sie durch die Luft transportiert und gelangen so in die gesamte Umwelt. Meistens liegt dabei ein Gemisch verschiedener Vertreter von Dioxinen vor. Viele Emissionsquellen weisen dabei spezifische Verteilungsmuster auf. Dioxine wurden nie gezielt in technischem Maßstab produziert. Sie entstehen als unerwünschtes Nebenprodukt bei chemischen oder thermischen Prozessen, zum Beispiel bei

  • der Metall- und Stahlproduktion,
  • industriellen Verbrennungsanlagen,
  • privaten Kaminen oder
  • der Papierherstellung sowie
  • der Produktion von Pflanzenschutzmitteln oder anderen Chemikalien.

Was macht sie so gefährlich?
Dioxine sind langlebig und verbleiben, einmal freigesetzt, über Jahrzehnte in Böden oder Sedimenten und reichern sich in der Nahrungskette an. Der Mensch nimmt sie hauptsächlich über die Ernährung auf. Dabei sind Dioxine sehr giftig. Bereits in geringen Mengen gelten sie als krebsfördernd und fruchtschädigend. Eine akute Exposition mit höheren Konzentrationen führt zu Organschäden und charakteristischer Chlorakne. Bei der Analytik auf Dioxine konzentriert man sich meist auf 17 Vertreter, welche eine besonders hohe Toxizität aufweisen. Es gibt auch Polychlorierte Biphenyle (PCB) mit ähnlichem molekularem Aufbau wie Dioxine, sogenannte dioxinähnliche PCB, welche vergleichbar toxisch wirken.

Wer muss untersuchen?
Das Stockholmer Übereinkommen aus dem Jahr 2004 zur Verringerung der Emissionen von Schadstoffen, unter anderem der Dioxine, ist mittlerweile in 186 Staaten ratifiziert. In Deutschland regelt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), bzw. daraus resultierende Verordnungen, die Freisetzung von Dioxinen. Zudem sind in der Chemikalienverbotsverordnung (ChemVerbotsV) Grenzwerte für Dioxine festgelegt. Bei landwirtschaftlicher Verwertung von Klärschlamm sind die Grenzwerte nach Klärschlammverordnung (AbfKlärV) einzuhalten. Zusätzlich wurden mit Regelungen des Europäischen Parlaments Grenzwerte für Oberflächengewässer, Futter- und Lebensmittel gesetzt. Die Messung von Dioxinen und dioxinähnlichen PCB sind im Umweltbereich daher insbesondere für Industrieanlagen, Abfallentsorger, Ingenieursbüros oder Kläranlagen interessant.

Was untersuchen wir?
Die Labore der Eurofins Umwelt-Gruppe können zahlreiche Dioxine (PCDD und PCDF), darunter die 17 hochtoxischen Vertreter, wie auch alle 12 dioxinähnlichen PCB in Boden-, Wasser-, Luft-, Öl-, Klärschlamm-, Holz-, Abfall-, Staub- oder Oberflächenproben (Wischproben) zuverlässig quantifizieren. So helfen wir, die Gefahr durch dioxinbelastete Materialien besser einschätzen und entsprechend handeln zu können, um Menschen und Umwelt zu schützen. Sprechen Sie uns an.

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