Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Nahrung für Säuglinge und Kleinkinder sowie Obst und Gemüse
Schnellere und verbesserte Analyse von PFAS in Lebensmitteln
Dez. 2023. Aufgrund der insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen hohen Aufnahme von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) über Lebensmittel empfiehlt die EU besonders niedrige Bestimmungsgrenzen für die Analyse dieser Schadstoffe. Dies gilt auch für Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs wie Obst, Gemüse, stärkehaltige Wurzeln und Knollen.
Das Kompetenzzentrum für Dioxine & Persistente organische Verbindungen (POPs) der Eurofins Laboratorien für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland hat eine verbesserte Analysemethode entwickelt, die es Ihnen ermöglicht, Ihre Produkte schneller und in Übereinstimmung mit den niedrigen Bestimmungsgrenzen der Empfehlung (EU) 2022/1431 zu analysieren.
Besondere Anforderungen der EU
PFAS stehen als Stoffklasse stark in der öffentlichen Diskussion. Zum Januar 2023 hat die EU Höchstgehalte für PFAS in Lebensmitteln festgesetzt. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der rechtlichen Anforderungen: PFAS: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen in Lebensmitteln. Insbesondere für die Analyse in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs (Obst, Gemüse, stärkehaltige Wurzeln und Knollen) sowie in Beikost für Säuglinge und Kleinkinder gelten in der EU besondere Anforderungen an die Empfindlichkeit der einzusetzenden Analyseverfahren. Die zu erzielenden Bestimmungsgrenzen sind für diese Produktgruppen besonders niedrig.
Vorkommen und Aufnahme von PFAS über Lebensmittel
PFAS gehören zu den langlebigen organischen Schadstoffen (Persistent Organic Pollutants – POPs). Wie bei vielen anderen POPs trägt der Verzehr von Lebensmitteln signifikant zur Aufnahme durch den Menschen bei. Lebensmittel tierischer Herkunft spielen hier eine wichtige Rolle. Insbesondere bei den PFAS sollten aber auch Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs berücksichtigt werden, da PFAS anders als andere POPs nicht nur rein lipophile Eigenschaften aufweisen und somit aus dem Boden in Pflanzen übergehen können.
Niedrige Bestimmungsgrenzen für pflanzliche Lebensmittel
Gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) besteht eine gesunde Ernährung zum größten Teil aus Gemüse, Obst und Getreide. Daneben werden in geringerem Umfang Milch und Milchprodukte sowie seltener Fleisch, Fisch und Eier empfohlen. Hohe Verzehrsmengen sind damit bei den pflanzlichen Lebensmittelerzeugnissen zu erwarten, für die entsprechend den EU-Anforderungen gemäß Empfehlung (EU) 2022/1431 besonders niedrige Bestimmungsgrenzen in der Analyse auf PFAS erzielt werden sollen.
Hohe Belastung für Kleinkinder und Säuglinge
Die European Food Safety Authority (EFSA) hat für die Schadstoffklasse PFAS toxikologische Schwellenwerte für eine tolerierbare Aufnahme abgeleitet und die Exposition des Menschen durch PFAS begutachtet. Im Ergebnis weisen Säuglinge und Kleinkinder die höchste Exposition auf, wodurch ihrer Nahrung ein besonderer Fokus zukommt. So fordert die EU in ihrer Empfehlung (EU) 2022/1431, das Vorkommen von PFAS in Säuglings- und Kleinkindernahrung mit besonders niedrigen Bestimmungsgrenzen systematisch zu erfassen.
Kürzere Analysedauer bei gleichzeitig niedrigsten Bestimmungsgrenzen möglich
Eurofins GfA Lab Service GmbH in Hamburg, das Kompetenzzentrum für POPs im Netzwerk der Eurofins Laboratorien für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland, ist in der Lage, die PFAS-Analyse mit unterschiedlichen Bestimmungsgrenzen durchzuführen. Auch die niedrigsten Bestimmungsgrenzen aus der Empfehlung (EU) 2022/1431 können bei Bedarf nicht nur für die in dieser Empfehlung genannten Produkte, sondern für alle Lebensmittel erreicht werden.
Durch konsequentes Monitoring von PFAS-Laborblindwerten in Materialien wie Lösungsmitteln, anderen Chemikalien und Utensilien, einem PFAS-orientierten Hygienemanagement sowie einer Verbesserung der Empfindlichkeit der eingesetzten Messgeräte konnten die Expert:innen der Eurofins GfA Lab Service GmbH die Bearbeitungszeit von Proben mit niedrigsten Bestimmungsgrenzen deutlich herabsenken. Insbesondere die Analysen von Obst, Gemüse, stärkehaltigen Wurzeln und Knollen und daraus hergestellten Produkten sowie von Beikost für Säuglinge und Kleinkinder können nun genauso schnell durchgeführt werden wie die weiterhin bestehenden Analyseprozesse mit höheren Bestimmungsgrenzen.
Beratung und Analytik durch unsere Expert:innen
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