Nachweis von Listerien in Lebensmitteln in kürzester Zeit
Listeria monocytogenes ist die bedeutendste humanpathogene Spezies der Gattung Listeria und der Erreger der Listeriose, die vor allem bei Älteren, Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder auch Schwangeren und deren Kind zu einem schweren Krankheitsverlauf führen kann. Befunde von Listeria monocytogenes sind in mehreren EU-Mitgliedsstaaten meldepflichtig. In 2016 veröffentlichte das EU Rapid Alert System for Food and Feed (RASFF) über 1000 Notifizierungen von Listerien in Lebensmitteln. Betroffen waren vor allem Fische, Meeresfrüchte, Fleisch- und Milchprodukte. Aber auch Befunde in Früchten, Convenience und andere Produkten wurden gemeldet.
Die hohe Pathogenität dieses Mikroorganismus erfordert eine konsequente Überwachung verschiedener Lebensmittel. Je nach Produkt ist nach Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel die Einhaltung der Kriterien (hier Lebensmittelsicherheitskriterien) während der gesamten Haltbarkeitsdauer des Erzeugnisses durchzuführen. Besonders gilt dies für verzehrfertige Lebensmittel, die das Wachstum von Listeria monocytogenes begünstigen.
Um als lebensmittelherstellendes Unternehmen der Sorgfaltspflicht nachzukommen und präventiv potentiell unsichere Lebensmittel zu identifizieren sowie nicht in Verkehr zu bringen, gewinnen aktive Freigabeuntersuchungen mehr und mehr an Bedeutung. Mit Challenge-Tests (Beimpfung-Tests) kann man die Entwicklung von Listeria monocytogenes im Produkt simulieren.
Eine schnelle Ergebnismitteilung der Lebensmitteluntersuchung spielt eine zentrale Rolle in diesem risikobasierten Überwachungsprozess. Klassische mikrobiologische Analysen benötigen im Negativfall bis zu 5 Tage bis zur Ergebnismitteilung. Molekularbiologische Methoden wie der DNA-Nachweis mittels PCR (Polymerase Kettenreaktion) verkürzen diese Analysedauer signifikant.
Mit der neu entwickelten PCR-Methode „BACGene Listeria“ ist ein Ausschluss sowohl von Listeria monocytogenes als auch von Listeria spp. in kürzester Zeit möglich. Je nach Probeneingangstermin ist eine Ergebnismitteilung in weniger als 24h (inklusive Anreicherung) möglich. Positive PCR-Befunde müssen mittels Kultur im Anschluss bestätigt werden. Die für den Nachweis verwendeten BACGene Listeria Kits sind durch AFNOR gemäß EN ISO 16140 als alternative Methode für den Nachweis von Listeria monocytogenes bzw. Listeria spp. zertifiziert (s. http://nf-validation.afnor.org/en/food-industry/listeria-monocytogenes/ und http://nf-validation.afnor.org/en/food-industry/listeria-spp/).