Mykotoxinanalysen im Rahmen der Erntesaison 2024
Analyse in allen relevanten Erntegütern
Aug. 2024. Mykotoxine stellen ein weltweites Gesundheitsrisiko innerhalb der Lebensmittelkette dar, da sie bereits in geringsten Mengen akute und chronisch toxische Wirkung zeigen können. Klimatische Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit, aber auch Trockenstress beeinflussen die Bildung bestimmter Mykotoxine in Erntegütern entscheidend. Darüber hinaus birgt der Trend zu einer zunehmend pflanzlichen Ernährung ein Risiko für die Exposition der Bevölkerung mit Mykotoxinen.
Wir geben Ihnen einen Überblick über die möglichen Faktoren, die das Auftreten von Mykotoxinen begünstigen und wie wir Sie analytisch bei der Überprüfung Ihrer Produkte unterstützen können.
Erntejahr 2024
West- und Mitteleuropa: Feuchtes Wetter erhöht das Risiko von Feldtoxinen wie Fusarientoxinen und Ergotalkaloiden
- Die langanhaltenden feuchten Witterungsbedingungen in Teilen Europas begünstigen die Entstehung von Feldpilzen wie Fusarium und Claviceps
- Entsprechend bedürfen Fusarientoxine wie Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZON), T-2/HT-2-Toxin und Fumonisine sowie Ergotalkaloide erhöhter Aufmerksamkeit.
- Wir unterstützen Sie mit einer kompetenten Mykotoxinanalytik, damit Sie die neuen und gesenkten Höchstgehalte für DON, T-2/HT-2-Toxin sowie Ergotalkaloide einhalten können - trotz des witterungsbedingt erhöhten potentiellen Risikos für das Auftreten der genannten Mykotoxine. Die neuen Höchstgehalte traten am 1. Juli 2024 durch die Kontaminantenverordnung (EU) 2023/915 in Kraft.
Wetterschäden zur Ernte können Bildung weiterer Toxine fördern
- Regen und hohe Luftfeuchte vor der Ernte können zu weiteren Infektionsrisiken führen.
- Schwarzschimmel (Alternaria) kann auf dem Feld oder beim Anbau von Gemüse verbreitet werden und zur Bildung von Alternaria-Toxinen führen.
- Penicillium Pilze, die Ochratoxin A produzieren können, können das Erntegut während der Lagerung befallen, wenn die Pflanzen in einem feuchten Stadium geerntet und unzureichend getrocknet werden.
- Vor allem im Weinbau besteht ein Risko für das Auftreten von durch Aspergillus Pilze gebildetem Ochratoxin A. Bei hohen Temperaturen, wie sie in diesem Jahr in Griechenland und Südosteuropa zu beobachten waren, können die Trauben besonders davon betroffen sein.
Südosteuropa und Schwarzmeerregion: Hitze und Trockenstress erhöhen das Aflatoxinrisiko im Mais
- Die Hitzewelle in Südosteuropa trifft den Mais in einer kritischen Entwicklungsphase.
- Trockenstress erhöht die Anfälligkeit der Pflanzen für Aspergillus Infektionen, die zur Bildung von Aflatoxinen im Mais führen können.
- Da das Verfüttern von Mais, der mit den krebserregenden Toxinen (Aflatoxine B, G) belastet ist, auch kanzerogene Metabolite (v.a. Aflatoxin M1) in der Milch bedingt, ist eine entsprechende Qualitätskontrolle auch von Futter und Milch zu empfehlen.
Probenhomogenisierung und Analyse von Mykotoxinen im Eurofins Kompetenzzentrum
Unsere Expert:innen des Kompetenzzentrums für Mykotoxine und Pflanzentoxine der Eurofins Labore für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland haben langjährige Erfahrung in der Analyse aller rechtlich geregelten und vieler weiterer Mykotoxine und Pflanzentoxine in einer Vielzahl von Lebens- und Futtermittelmatrizes.
Da Mykotoxine und Pflanzentoxine inhomogen in der Ernteware verteilt sein können, legen die neuen EU-Probenahmeverordnungen für Mykotoxine (VO (EU) 2023/2782) und Pflanzentoxine (VO (EU) 2023/2783) Regelungen für Probenahme und Analytik fest.
Wir bieten Ihnen langjähriges Know-how sowohl in der Trockenvermahlung als auch in der Nasshomogenisierung großer Probenmengen (bis zu mehreren 10 kg) bei einer Vielzahl von Lebens- und Futtermittelmatrizes. Auch Probenahme- und Probenabholservices gehören zu unserem Angebot. Eine Automatisierung der Probenvorbereitung sowie große Messkapazitäten ermöglichen Eilanalysen, um schnelle Entscheidungen im Rahmen von Freigabeprozessen zu ermöglichen.
Folgende Mykotoxine und Pflanzentoxine sind Teil unseres Portfolios:
Rechtlich geregelte Mykotoxine
- Aflatoxine B, G und M1
- Ochratoxin A
- Deoxynivalenol
- Zearalenon
- Fumonisine B1, B2, B3
- T-2/HT-2 Toxin
- Citrinin
- Patulin
- Ergotalkaloide
Weitere Mykotoxine
- Alternaria-Toxine
- Beauvericin
- Enniatine
- 1- und 15-Acetyldeoxynivalenol
- Nivalenol
- Sterigmatocystin
- Fusarenon X
- Diacteoxyscirpenol
- und v. a.
Pflanzentoxine
- Opiumalkaloide
- Tropanalkaloide
- Pyrrolizidinalkaloide
- Chinolizidinalkaloide
Kontaktieren Sie uns!
Haben Sie Fragen zur Analyse von Mykotoxinen und Pflanzentoxinen im Rahmen Ihrer Erntekontrollen? Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder wenden Sie sich an unsere Expertin Carina Kellner.