IFS Food Standard 8 – die Anforderungen

Die Änderungen für Sie zusammengefasst

Aug 2023 (Update). Im April 2023 wurde die 8. Version des IFS Food Standards veröffentlicht. Ab dem 1. Oktober 2023 können Sie optional die neue Version für das Audit wählen. Ab dem 1. Januar 2024 wird die Auditierung nach Version 8 verpflichtend sein.

Wesentliche Gründe für die Überarbeitung des Standards so kurz nach der Einführung des IFS 7 waren die Anpassung und Neuerungen aus anderen Leitlinien und Normen wie dem Codex Alimentarius, der ISO 22003-2 für die Auditierung von Lebensmittelsicherheitssystemen oder die GFSI Benchmarking Anforderungen. Darüber hinaus wurden praxisnahe Anwenderrückmeldungen zur kontinuierlichen Verbesserung des IFS bedacht.

Was wurde im Auditprotokoll verändert?

Aufbau und Grundsätze des Standards

Das IFS Assessment ist wieder ein IFS Audit und wird über die Definition im Glossar mit mehreren Audittechniken definiert.
Das IFS Split-Audit wurde in den IFS-Standard als Auditart inkludiert und ist nur unter außergewöhnlichen Umständen (z. B. aufgrund einer allgemein anerkannten Krise) möglich.
Auslobungen im Zertifizierungsbereich sind nur für geografische Angaben gemäß Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 möglich. Andere Auslobungen sind nicht gestattet.

Anforderungen und Abweichungen

Im Bewertungssystem wird ein "B" nun wieder als Abweichung eingestuft und mit 15 Punkten belegt. Für eine „B“-Bewertung als Abweichung müssen verifizierte Korrekturen noch vor Zertifikaterstellung erfolgt und Korrekturmaßnahmen geplant sein. Eine "B"-Bewertung von KO-Anforderungen ist wieder möglich, allerdings werden hier 0 Punkte vergeben anstelle von 15. Eine „C“-Bewertung von KO-Anforderungen ist in der Version 8 nicht mehr möglich.
Abweichungen aus einem Zentralaudit können sich im Standortaudit nur verschlechtern und nicht verbessert oder sogar ein „A“ werden. Zentralaudits können remote, also ohne Standortbesuch, erfolgen.

Durchführung des Audits

Mindestens jedes dritte Audit wird weiterhin unangekündigt stattfinden. Dabei müssen alle Audittage im Auditzeitfenster liegen. Unangekündigte Audits werden vom Audittag bis zur Durchführung des nächsten angekündigten Audits mit einem Stern in der IFS Datenbank und auf dem Zertifikat versehen.
Audit-Vor- und Nachbereitung inklusive des Berichtwesens sind vom Standardgebenden auf zusammen mindestens 8 Stunden definiert worden.
Ca. 30 Minuten nach der Eröffnungsbesprechung sollen die Auditoren mit der Vor-Ort-Evaluation beginnen.
Einen vorläufigen Auditbericht gibt es nur noch auf Anfrage. Bis zum finalen Bericht wird nur der Maßnahmenplan genutzt.

Welche wesentlichen Anpassungen gab es in der IFS Audit-Checkliste?

Aufbau der Checkliste

Der Anforderungskatalog besteht in der Version 8 nur noch aus 5 Kapiteln. Die Anforderungen aus dem Kapitel 6 der IFS Food Version 7 sind jetzt in Kapitel 4 inkludiert.
5 neue Anforderungen sind zur Checkliste hinzugekommen. 10 Anforderungen wurden gestrichen oder mit anderen zusammengeführt.

Checklistenanforderungen

Die Anforderungen zur Produkt-Authentizität sind durchgängig im Standard in nahezu allen Kapiteln verankert.
Anforderungen, deren Rhythmus bisher nur als jährlich oder regelmäßig angegeben wurde, wurden nun auf 12 Monate definiert. In den Anforderungen zur Überprüfung durch die Unternehmensleitung, dem Rückruftest und den internen Audits wurde für die Umsetzung ein flexibler Zeitraum von maximal 15 Monaten eingeräumt.
In diversen Anforderungen werden Aufzählungspunkte als Teil der Anforderung durch die Formulierung „mindestens“ verpflichtend.
Die Themen Nachhaltigkeit und eine Lebensmittelsicherheitskultur im Unternehmen stehen durch die verpflichtende Verankerung in der Unternehmenspolitik noch stärker im Fokus. Konkrete Ziele in der Lebensmittelsicherheitskultur müssen mindestens die Bereiche Kommunikation, Schulungen, Rückmeldungen der Mitarbeitenden sowie die Leistungsmessung berücksichtigen.
Als Abweichungen und Nichtkonformität bewertete Checklistenanforderungen sind mit Korrekturen und Korrekturmaßnahmen zu belegen. Eine Ursachenanalyse ist für Abweichungen und Nichtkonformitäten bezüglich Sicherheit, Legalität, Authentizität und/oder bei Wiederholung gefordert.
Zubereitungsempfehlungen für die Konsumierenden sind zu validieren.
Die Eignung der Produktverpackung ist für jedes relevante Produkt zu validieren.
Alle Chemikalien am Standort sollen für die Anwendung geeignet sein und entsprechend gehandhabt werden.
Ein risikobasiertes Umfeldüberwachungsprogramm mit definierten Kriterien wurde implementiert.

Hygienekriterien

Im HACCP-Plan sind nun GMP und gute Hygienepraxis verankert. Weiterhin ist für den Plan eine Validierung und Revalidierung nötig.
Die Personalhygiene-Anforderungen werden risikobasiert mindestens einmal innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten überprüft.
Risikobasierte Reinigungs- und Desinfektionspläne sind zu validieren. Aufzeichnungen von Reinigungs- und Desinfektionstätigkeiten sind von einer benannten Person zu überprüfen.

Eurofins Services rund um den IFS Food 8

Gerne informieren wir Sie kontinuierlich zu Neuigkeiten und gehen im Rahmen von Webinaren und Schulungen im Detail auf alle Neuerungen ein.

Die Eurofins Food Control Services GmbH ist eine zugelassene, akkreditierte Zertifizierungsstelle und bietet Zertifizierungsaudits nach der neuen IFS Food Version 8 an.

Im Bereich der Analytik unterstützen wir Sie gerne hinsichtlich der Ausstattung von Schnelltests für „Frei von“-Produkte, chemisch-physikalischer Untersuchungen, Authentizitätsprüfungen oder relevanter Parameter aus der Umweltanalytik, auf die der IFS Food 8 nun expliziter eingeht. Gerne beraten wir Sie in Bezug auf Ihren Probenahmeplan, zu Produktanalysen und zur Prozessanalytik.

Ihr:e Kundenbetreuer:in und unsere Expert:innen für Analytik sowie Zertifizierungen freuen sich auf Ihre Anfrage!