Anstehende Neubewertung der Bromidgehalte in Lebens- und Futtermitteln
Auswertung öffentlicher Konsultation der EFSA zum Entwurf ihrer wissenschaftlichen Stellungnahme
Okt. 2024. Im August 2024 eröffnete die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine öffentliche Konsultation zum Entwurf ihrer wissenschaftlichen Stellungnahme über die Gesundheitsrisiken durch das Vorhandensein von Bromid in Lebens- und Futtermitteln[1]. Ziel ist es, die allgemeine Toxizität von Bromid neu zu bewerten, toxikologische Referenzwerte abzuleiten und die aktuellen Rückstandshöchstgehalte (RHG) in Bezug auf Überschreitungen zu prüfen.
Wir geben Ihnen einen Überblick über das Vorkommen von Bromiden, dessen Toxizität und den Hintergrund der Neubewertung durch die EFSA.
Vorkommen von Bromiden
Bromide sind Salze der Bromwasserstoffsäure und organische Verbindungen, die Brom enthalten. Sie gehören zu den Halogeniden und kommen in verschiedenen Formen in der Natur vor. In natürlicher Form sind sie hauptsächlich in Meerwasser und bestimmten Gesteinen zu finden, sie können aber auch als Abbauprodukt von Methylbromid entstehen. Bromierte Verbindungen werden u. a. auch in Flammschutzmitteln verwendet.
Verbot von Methylbromid in der EU
In der Europäischen Union ist die Verwendung von Methylbromid in der Landwirtschaft als Pestizid aufgrund seiner schädlichen Auswirkungen auf die Ozonschicht und seiner potenziellen Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier seit 2010 grundsätzlich weitgehend verboten. Gemäß der Verordnung (EU) 2024/590[2] könnte die Verwendung von Methylbromid allerdings in bestimmten Notfällen und auf Antrag bei der Europäischen Kommission als Ausnahme genehmigt werden.
Methylbromid wurde u. a. in der Landwirtschaft als Pestizid und Begasungsmittel eingesetzt, um Schädlinge und Unkräuter in verschiedenen Kulturen zu bekämpfen, insbesondere in Gewächshäusern und bei der Behandlung von Böden.
Neubewertung der Bromidgehalte durch die EFSA
In geringen Dosen sind Bromide normalerweise unschädlich. In hohen Konzentrationen können Sie jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen, z. B. zu Atemwegserkrankungen und neurologischen Symptomen. Um mögliche Risiken für die menschliche und tierische Gesundheit zu bewerten, wurde die EFSA von der EU-Kommission gebeten, die allgemeine Toxizität von Bromid für Mensch und Tier neu zu bewerten. Dabei sollten toxikologische Referenzwerte für Bromid abgeleitet und die aktuellen RHG der Verordnung (EG) Nr. 396/2005[3] in Bezug auf die RHG-Überschreitung überprüft werden.
Interessierte Parteien konnten bis zum 6. September 2024 Kommentare zum Entwurf abgeben. Eine finale wissenschaftliche Stellungnahme der EFSA zur Neubewertung von Bromid in Lebens- und Futtermitteln auf der Grundlage der eingegangenen Kommentare steht derzeit noch aus.
Wir unterstützen Sie bei der Analyse
Eine Überwachung von Bromid- und Methylbromid-Gehalten in Lebensmitteln kann dabei helfen, gesundheitliche Risiken für Verbraucher:innen zu minimieren. Insbesondere bei Methylbromid ist es wichtig sicherzustellen, dass keine schädlichen Rückstände in Lebensmitteln vorhanden sind.
Als hochqualifiziertes Netzwerk von Lebens- und Futtermittelanalytik-Laboren testen wir Ihre Lebensmittel auf Bromid- und Methylbromid-Gehalte, um sicherzustellen, dass sie innerhalb der sicheren Grenzwerte liegen. Vertrauen Sie auf unsere präzisen Ergebnisse und profitieren Sie von unserer professionellen Beratung.
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Relevante Quellen
[1] EFSA Public Consultations: Draft Scientific Opinion on the risks to human and animal health from the presence of bromide in food and feed
[2] Verordnung (EU) 2024/590 über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen
[3] Verordnung (EG) Nr. 396/2005 über Höchstgehalte an Pestizidrückständen in oder auf Lebens- und Futtermitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs