Analyse von Konsumcannabis
Ihr Branchenlabor für die umfassende Konsumcannabisanalytik
Juli 2024. Mit der Verabschiedung des Cannabisgesetzes in Deutschland wurden neue Anforderungen an Cannabisprodukte aus Anbauvereinigungen gestellt. Neben der Angabe des durchschnittlichen Gehaltes an Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) wird unter anderem die Überprüfung der Produkte auf Pflanzenschutzmittel, Mykotoxine, Schwermetalle und Mikroorganismen vorgeschrieben. Unsere Expert:innen des Eurofins Labornetzwerkes für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland beraten Sie gerne zu allen Fragen rund um die Cannabisanalytik. Kontaktieren Sie uns!
Hanf als Nutzpflanze
Hanf (Cannabis sativa) ist eine der ältesten Kultur- und Nutzpflanzen, deren Zubereitungen aufgrund der enthaltenen Cannabinoide seit dem Altertum als Heil- und Rauschmittel verwendet werden. Industriell werden auch die Fasern zur Herstellung von Textilien genutzt. Die Samen der Hanfpflanze sind praktisch frei von Cannabinoiden und werden zur Gewinnung von Speiseölen und Proteinpulvern eingesetzt, die in der Lebensmittelproduktion Verwendung finden. Blätter und Blüten der Hanfpflanze enthalten dagegen über 100 verschiedene Cannabinoide als sekundäre Phytometabolite. Von den psychoaktiv wirksamen Cannabinoiden stellt das Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) die wichtigste Komponente dar. Anderen Cannabinoiden wie dem Cannabidiol (CBD) werden gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben.
Unser Analyse- und Serviceangebot für Konsumcannabis
Aktuell befindet sich Eurofins im Genehmigungsprozess, um als Labor für Konsumcannabisanalytik benannt zu werden. Sobald die Genehmigung erteilt ist, steht Ihnen ein umfangreiches Spektrum an Tests für Konsumcannabis zur Verfügung, damit Sie den Anforderungen der neuen Gesetze gerecht werden:
Neben der Analyse von Δ9-THC, Δ9-THC-Säure und deren Summe sowie der Analyse von CBD umfasst unser Angebot zusätzlich auch die Analyse eines breiten Spektrums weiterer Cannabinoide:
- Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC)
- Δ9-Tetrahydrocannabinolsäure (Δ9-THCA)
- Gesamt Δ9-Tetrahydrocannabinol
- Cannabidiol (CBD)
- Cannabichromen (CBC)
- Cannabidiolsäure (CBDA)
- Cannabidivarin (CBDV)
- Cannabidivarinsäure (CBDVA)
- Cannabigerol (CBG)
- Cannabigerolsäure (CBG-A)
- Cannabinol (CBN)
- Tetrahydrocannabivarin (THCV)
- Δ8-Tetrahydrocannabinol (Δ8-THC)
Die Analyse von Pflanzenschutzmittelrückständen bzw. Pestiziden ist bei Cannabisprodukten aufgrund ihrer Anwendung beim Anbau von großer Bedeutung. Das Monitoring von Pestizidrückständen ist eine wichtige Maßnahme zur Überwachung der guten fachlichen Praxis und um auf zukünftige Grenzwerte vorbereitet zu sein.
Des Weiteren sind Analysen auf Mykotoxine zu empfehlen. Mykotoxine können durch Schimmelpilze gebildet werden, z.B. bereits während des Wachstums auf dem Feld oder durch unsachgemäße Lagerung.
Ergänzend unterstützen wir Sie auch bei der Analytik von Schwermetallen in Ihren Konsumcannabisprodukten. Eine Belastung mit Schwermetallen wird i.d.R. durch die vor Ort vorhandenen Umweltbedingungen und die eingesetzten Blüh- und Wachstumsförderer beeinflusst. Da Hanf eine Pflanze ist, die Schwermetalle sehr gut aufnimmt und anreichert, sollte auf diese Analytik nicht verzichtet werden, insbesondere da eine Aufnahme durch Inhalation die lungenschädigende Wirkung vieler Metalle verstärkt.
Zur Überprüfung der Einhaltung zukünftig festgelegter Grenzwerte bieten wir Ihnen auch mikrobiologische Analysen an.
Die Kernanalysen im Überblick
Unser Angebot an analytischen Untersuchungen im Rahmen der Qualitätssicherung von Konsumcannabis ist annähernd vollumfänglich. Die wichtigsten Kernanalysen haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst:
Spezialanalytik
- Gehalte natürlicher Inhaltsstoffe, z. B.
- Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC)
- Cannabidiol (CBD)
- Cannabinoidspektrum
Rückstände und Kontaminanten
- Pestizide (auch in medizinischem Cannabis)
- Schwermetalle und Elemente (anorganische Kontaminanten)
- Mykotoxine
Mikrobiologie und Hygiene
- Gesamtkeimzahl
- Hefen und Schimmel
- E. coli
- Salmonellen
- Bacillus cereus
- Clostridium perfringens
Migrationsrückstände aus Verpackungen
- Weichmacher
- Bisphenole
Neben der Analyse von Konsumcannabis bieten wir Ihnen auch die Untersuchung von Nutzhanf und daraus gewonnenen Erzeugnissen an, um die Einhaltung der Höchstgehalte der Europäischen Kontaminantenverordnung (EU) 2023/915 zu überprüfen. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Analyse von THC, CBD und weiteren Cannabinoiden in Lebensmitteln.
Rechtliche Einordnung
Im März 2024 hat der Deutsche Bundestag das Cannabisgesetz (CanG) verabschiedet, welches im April 2024 in Kraft getreten ist. Mit diesem Gesetz entfällt in Deutschland der Betäubungsmittelstatus für Cannabis und es wird nur noch zwischen Nutzhanf (THC-Gehalt < 0,3 %), Konsum- und Medizinalcannabis unterschieden. In §1 des CanG wird erläutert, was alles als Cannabis definiert ist. Synthetisches THC fällt weiterhin unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Fragen zur Analyse von Konsumcannabis?
Haben Sie Fragen zur Analyse von Konsumcannabis? Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder wenden Sie sich direkt an unsere Expert:innen!
Eurofins Food Legislation News
Speziell zu lebensmittelrechtlichen Neuerungen und interessanten Rechtsprechungen erscheinen alle zwei Monate die Eurofins Food Legislation News. Hier finden Sie u. a. auch wissenswerte Informationen und Neuerungen zu Konsumcannabis und hanfhaltigen Lebensmitteln sowie eine ausgewählte Übersicht wichtiger Schnellwarnungen des RASFF.
Relevante Rechtsgrundlagen und Richtlinien
- Bundesgesetzblatt Teil I - Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften - Bundesgesetzblatt
- Verordnung (EU) 2015/2283 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2015 über neuartige Lebensmittel (Novel Food Verordnung) (konsolidierter Text)