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A2-Milch – Die Milch der Zukunft?

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Urmilch in der Rohmilch und in Milchprodukten

Mai 2024 (Update). Ursprüngliche und gesunde Lebensmittel aus regionaler Herkunft liegen voll im Trend. Dazu gehört auch die sogenannte A2-Milch bzw. Urmilch, die sich in den letzten Jahren einer zunehmenden Beliebtheit erfreut. Angesichts des aufkommenden Interesses an A2- Milch und A2-Milchprodukten gewinnt ihr Markt zunehmend an Bedeutung.

Was ist A2-Milch?

Kuhmilch besteht aus ca. 87 % Wasser, 5 % Milchzucker (Laktose), 4 % Milchfett, 3,5 % Milcheiweiß sowie Mineralstoffen und Vitaminen. Beim Milcheiweiß handelt es sich überwiegend um Caseine, die sich wiederum in Alpha (α)-, Beta (β)-, Gamma (γ)- und Kappa (κ)-Caseine aufteilen lassen.

A2-Milch ist eine Kuhmilch, die im Eiweißgehalt eine bestimmte Form des β-Caseins aufweist, das so genannte β-Casein A2 anstatt der weit verbreiteten A1-Form des β-Caseins. 

Das im Eiweißanteil der Milch enthaltene β-Casein besteht aus insgesamt 209 Aminosäuren, die sich für die A1-Form und die A2-Form nur in der 67. Position der Aminosäurenkette unterscheiden. Bei der A1-Form des β-Caseins befindet sich dort die Aminosäure Histidin, bei der A2-Form sitzt dort die Aminosäure Prolin:

Aminosäuren, die im Beta-Casein der Milch für den Typ A1 oder A2 verantwortlich sind.

 

Wie entsteht die A2-Milch bzw. Urmilch?

A2-Milch stammt von Kühen mit dem genetischen Merkmal A2-A2. Man geht heute davon aus, dass ursprünglich alle Rassen A2-Erbgut trugen und im Laufe der Jahre durch die Zucht der A1-Typ entstanden ist. Deshalb wird die A2-Milch auch oft als "Urmilch" bezeichnet. Insbesondere Jersey-Kühe, Guernsey-Kühe, Kühe der Rasse Brown Swiss sowie ein Teil der Rasse Simmentaler Fleckvieh geben vorwiegend A2-Milch. In Europa wird heute meist ein Gemisch aus A1- und A2-Milch produziert.

Kuh vom Milchtyp A2-A2
Kuh vom Milchtyp A2-A1
Kuh vom Milchtyp A1-A1

Von der Urmilch zur Zuchtmilch: Alle drei genetischen Kombinationen kommen bei heutigen Kühen vor.
© Silhouette: miceking/123RF.com

A2-Milch gibt es nicht nur bei Kühen sondern auch bei Schafen, Ziegen oder Büffeln.

Warum schwören viele Verbraucher:innen auf die Urmilch?

Es wird immer wieder berichtet, dass viele Menschen, die mit normaler Milch Probleme haben, eine bessere Bekömmlichkeit der A2-Milch beobachten. Viele Konsumierende, die über Übelkeit, Durchfall und Bauchweh nach dem Konsum von normaler Milch berichteten, hatten keinerlei Anzeichen nach dem Verzehr von A2-Milch. Auch laktoseintolerante Menschen berichten oft über eine bessere Verträglichkeit der A2-Milch. Das konnte wissenschaftlich bisher allerdings nicht belegt werden. Der Laktosegehalt einer A2-Milch unterscheidet sich nicht von der einer A1-Milch.

Warum stellen immer mehr Landwirt:innen auf Urmilch / A2-Milch um?

Die Besinnung auf ursprüngliche, regionale und nachhaltige Lebensmittel ist aktuell ein großer Trend in Deutschland, der das Einkaufs- und Essverhalten der Verbraucher:innen nachhaltig beeinflusst. Gleichzeitig rückt der gesundheitliche Aspekt der Ernährung für viele Menschen immer mehr in den Fokus. So wird das Angebot an trendigen Lebensmitteln „mit Wohlfühlfaktor“ auf dem Markt ständig erweitert. In Neuseeland, Australien und den USA verzeichnen A2-Milch und A2-Milchprodukte nach wie vor ein großes Marktwachstum und auch in Europa kann man einen zunehmenden Verzehr von A2-Milch und A2-Milchprodukten beobachten.

Aufgrund des niedrigen Milchauszahlungspreises für herkömmliche Milch stellen aktuell immer mehr Landwirt:innen ihre Herden auf A2-Milch um. Dies ist aufwändig und dauert über oft über mehrere Generationen von Kühen. Anhand von gezielter Zuchtselektion kann die Herde so nach und nach auf A2-Milchkühe umgestellt werden.

Haben Sie Fragen?

Bei Fragen zu A2-Milch oder zur Analyse von Milch oder Milchprodukten wenden Sie sich gerne an Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder an unsere Expertin Annette Hufnagel.