Globale Strategien zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für Verpackungsmaterialien | Europa

Europa hat in der Rahmenverordnung (EU) Nr. 1935/2004 grundlegende Anforderungen an Lebensmittelverpackungen festgelegt.

Dabei gelten folgende Hauptanforderungen:

• Migrierende Substanzen dürfen die menschliche Gesundheit nicht gefährden.
• Die Zusammensetzung der Lebensmittel darf nicht in unannehmbarer Weise verändert werden.
• Organoleptische Eigenschaften dürfen nicht verändert werden.

Materialspezifische Vorschriften und Richtlinien legen spezifische Grenzwerte und Einschränkungen für bestimmte Materialien, wie z. B. Keramik, Zellglasfaser sowie Kunststoffe, fest. Dagegen sind andere Materialien, beispielsweise Papier und Karton, Klebstoffe oder Druckfarben, auf europäischer Ebene nicht geregelt. Für diese Materialien müssen entsprechend nationaler Gesetze, Empfehlungen von Instituten (z. B. dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)), dem Europarat oder auch freiwillige Industrierichtlinien herangezogen werden, um die Einhaltung der allgemeinen Sicherheitsanforderungen nachzuweisen.

Resolutionen des Europarats:

• Kein Rechtscharakter – bspw. für Metalle und Legierungen, Gummi, Silikon, etc.
• Für viele nicht regulierte Materialien nur Sicherheitsnachweis nach Art. 3 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004

Nationale Referenzen – einige Beispiele:

• Deutschland: Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)
• Frankreich: Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF): Informationsvermerke DM-4B-KOM-001/002/003/004
• Italien: Ministerialdekrete Nr. 21/03/1973, Nr. 140/2013, Nr. 195/2015
• Niederländisches Warengesetz: Verpackungen und Verbrauchsgüter (Warenwet)
• Spanien: Real Decreto 847/2011 (Klebstoffe, Silikone, etc.)

Empfehlungen auf freiwilliger Basis, Industriestandards – einige Beispiele:

• Deutschland: Empfehlungen des BfR
• EuPIA-Richtlinie Druckfarben
• BrC IoP: Globaler Standard für Verpackungen und Packmittel